Torschok
1864 -
Wiesbaden
1941
Jawlensky beginnt als ehemaliger Offizier der zaristischen Armee, erst 1889 in St. Petersburg mit seiner künstlerischen Ausbildung. Der Künstler studiert bei Ilja Repin und lernt über diesen Marianne von Werefkin und Helene Nesnakomoff, seine spätere Frau, kennen. 1896 siedelt Jawlensky mit beiden nach München über, um eine private Kunstschule zu besuchen. Hier in München lernt er Wassily Kandinsky kennen. Jawlensky unternimmt mehrere Reisen nach Frankreich und kann 1905 durch Vermittlung von Sergej Djagilev im Salon d'automne zehn Gemälde zeigen. Der Maler trifft zum ersten Mal Henri Matisse. In Murnau arbeitet Jawlensky im Sommer 1908 erstmals mit Kandinsky, Marianne von Werefkin und Gabriele Münter zusammen. Die Idee zur Gründung der "Neuen Künstlervereinigung München" entsteht hier. Zu der Gruppe schließen sich die vier Maler und andere Münchner Künstler 1909 zusammen. In München findet im Dezember desselben Jahres die erste Ausstellung der Gruppe statt. Der 'Blaue Reiter' als neue große Idee einer künstlerischen Zusammenarbeit wird zwei Jahre ins Leben gerufen. Jawlensky nimmt 1913 am Ersten Deutschen Herbstsalon Herwarth Waldens in Berlin teil. Der Künstler wird, als 1914 der Erste Weltkrieg beginnt, als russischer Staatsbürger aus Deutschland ausgewiesen. Mit seiner Familie und Marianne von Werefkin siedelt er nach St. Prex am Genfer See über und lebt bis 1921 in der Schweiz. Dort beginnt der Maler 1918 mit seinen abstrakten Köpfen. Jawlensky lässt sich danach endgültig in Wiesbaden nieder. Eine schwere Arthritis-Erkrankung im Jahr 1929 hat einige Kuraufenthalte zur Folge, denen sich der Künstler regelmäßig unterziehen muss. Jawlensky kann nur unter Schwierigkeiten malen, weil er unter einer fortschreitenden Lähmung leidet. Von den Nationalsozialisten wird der Künstler 1933 mit Ausstellungsverbot belegt. Jawlensky beginnt im Jahr darauf mit der Reihe der kleinformatigen "Meditationen". 72 seiner Werke werden 1937 als 'entartet' beschlagnahmt. 1941 stirbt Jawlensky in Wiesbaden. Von den Fauves und hier besonders von Matisse, wird sein Stil anfänglich beeinflusst. Später aber findet der Maler seinen eigenen expressionistischen Stil, dem eine starke Farbigkeit in einfacher Zeichnung zueigen ist. Stille, verinnerlichte Bilder des mystisch vergeistigten menschlichen Antlitzes werden in späterer Zeit kennzeichnend für den Maler.
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